Geschichte(n)
„Das Alter verwirklicht die Träume der Jugend“ Kierkegaard
Als Jugendlicher hatte ich eine sehr genaue Vorstellung von meiner Zukunft: ‚die Hotelfachschule absolvieren!‘
Und doch ist, abgesehen von einem intensiven Sommer im mythischen Hotel „Waldhaus“ in Sils-Maria, meine Lust auf Hotellerie irgendwie abhanden gekommen. Denn ich hegte zuerst den Wunsch, „zu lernen“. Und da meine Eltern mich immer ermutigt haben, das zu realisieren, „wovon man träumt“, habe ich lange gezögert, bevor ich mich für die Musik entschloss! Diese Musik, die ich so sehr liebte!
Leider hatte ich nicht genug Talent, um entweder Pianist oder Dirigent zu werden. Aber mein Klavierstudium hat mich folgendes gelehrt: ‚Man erreicht viel. Nicht alles. Aber doch einiges!‘
Und in diesem Sinne wünsche ich mir – nach vielen Umwegen – die aus tragischen Todesfällen, fast 25 Weinjahrgängen, acht Musikfestivals, drei Jungen und einer glücklichen Ehe bestehen, – mit 51 Jahren dieser Hotelier zu werden, von dem ein junger Mann träumte, ohne wirklich zu wissen, was das bedeutete.
Christophe Schenk
Die Villa Pineta gestern
Bevor sie in den 1960er Jahren zu einem einfachen Berghotel wurde, war die Villa Pineta zunächst eine Sommerresidenz. Sie wurde 1908 vom Bürgermeister von Locarno, Herrn Giovanni Pedrazzini, erbaut und ist ein einzigartiges Zeugnis im Lavizzara-Tal für ein Haus, das im Stil des „Schweizer Chalets“ gebaut wurde, der damals sehr Mode war. Der damalige Besitzer wählte bewusst einen Hügel – gegenüber dem Dorf – als Standort für seinen Wohnsitz. Diese kluge Wahl verleiht dem Gebäude einen einzigartigen Charakter, ermöglicht einen anderen und herrlichen Blick auf das Tal und das Dorf und macht die Villa damit zu etwas ganz Besonderem. Der großzügige Park, der das Haus umgibt – gut bepflanzt mit Tannen, daher der Name „Pineta“ – verleiht ihm eine exklusive Note.
Dieser besondere Ort wurde fast 30 Jahre lang als Sanatorium genutzt und ermöglichte dann der Familie Guglielmoni, die in den 60er Jahren Eigentümer der Villa Pineta wurde, sich etwas von den anderen damals im Tal vorhandenen Pensionen und Hotels abzuheben. Ihre Geschichte scheint von einem „goldenen Zeitalter“ zu zeugen, das dann aber in einen unaufhaltsamen Niedergang überging, bedingt durch die neuen Freizeitgewohnheiten und Ansprüche der Gäste, aber auch durch einen Mangel an Investitionen, Erneuerungen und notwendiger Aktualisierung des Gebäudes. So ist dieses ‚Juwel‘ mit der Zeit zu einem Objekt geworden, dessen Schönheit und Attraktivität der Vergangenheit hier und da nur noch wahrgenommen werden konnte.
Die Villa Pineta heute
Im Mai 2020 haben wir beschlossen, die Villa Pineta, ihr kleines Nebengebäude, ihren Park und den Wald mit eigenen Mitteln zu kaufen, um eine Aufwertung des Ortes, des Gebäudes – und indirekt – des so zutiefst schönen und einzigartigen Val Lavizzara-Gebiets zu beginnen..
Nach einer detaillierten Untersuchung des Gebäudes kamen wir gemeinsam mit den Architekten Brugger und Bernardini zu folgendem Schluss: Wir müssen die unglücklichen Stilüberlagerungen entfernen oder reduzieren, so weit wie möglich zu den ursprünglichen Volumen zurückkehren und auf möglichst diskrete Weise in eine zeitgenössische Sprache eingreifen. All dies, um die ursprünglichen Volumen, Formen und Räume dieser wunderbaren Villa wieder zum Leben zu erwecken.
Innerhalb dieses architektonisch und historisch festgelegten Rahmens wollen wir unseren Gästen eine „Zeitreise“ bieten, einen Ort des Rückzugs und der Erneuerung, einen Ort, an dem Kultur in all ihren verschiedenen Ausdrucksformen erlebt werden kann, aber auch einen einzigartigen Ausgangspunkt für sportliche Aktivitäten wie Wandern, Klettern, Baden in den Flüssen oder kulturelle Besuche, die das Tal bietet. Die Villa Pineta soll zum Treffpunkt all dieser verschiedenen Arten des intensiven Erlebens der Natur, der Schönheit und ihrer Vorteile werden. Denn es gibt so viele Möglichkeiten, die Natur zu genießen, wie es Gäste gibt, die sich für geheime und außergewöhnliche Orte interessieren!